Prof. Dr. Markus Huber-Lang an der Spitze der Deutschen Traumastiftung

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Wechselwahl im Vorgriff: Da die in Ulm ansässige Deutsche Traumastiftung alle zwei Jahre zum Jahreswechsel  eine/n neue/n Präsidenten/in beruft, die Mitgliederversammlung aber schon zuvor im Sommer stattfindet, ist jetzt Prof. Dr. Markus Huber-Lang zum neuen Mann an der Spitze gewählt worden.

 Anfang 2024 tritt der Chef des Instituts für Klinische und Experimentelle Trauma-Immunologie an der Uni Ulm dann die Nachfolge von Prof. Dr. Anita Ignatius an. Die Leiterin des Uni-Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik fungiert – ebenfalls traditionsgemäß und aus Gründen der Kontinuität – künftig als erste Vize-Präsidentin, zweiter Vize-Präsident bleibt Prof. Dr. Matthias Helm, ehemaliger klinischer Direktor der Abteilung Anästhesie- und Intensivmedizin am Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Diese personellen Entscheidungen traf die Traumastiftung jeweils ohne Gegenstimmen auf ihrer Mitgliederversammlung. Ignatius dankte der Stadt Ulm, die die Stiftung auch in diesem Jahr wieder mit 50 000 Euro unterstützt. Dank dieser Förderung und weiteren Zuwendungen – zum Beispiel 25 000 Euro von der Björn-Steiger-Steiger-Stiftung – kann die Traumastiftung Projekte erfolgreich realisieren. 

So wurde eine Studie über traumabedingte Belastungen im Polizeidienst erfolgreich abgeschlossen. Ignatius, Geschäftsführer Michael Drechsler und Professor Dr. Harald Gündel (Leiter der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie an der Uni Ulm) als Projektkeiter berichteten über ein großes Medieninteresse an dieser sogenannten PULS-Studie; das baden-württembergische Innenministerium beabsichtige, dieses Projekt nun auf die gesamte Landespolizei auszudehnen. 

Fortsetzung findet die PULS-Studie nun in ihrer Ausdehnung auf die Rettungsdienste, deren Mitarbeiter/innen ähnlichen Belastungen und Stressfaktoren ausgesetzt sind wie Polizeibeamte/innen. Nach den Worten Drechslers werden in Berlin auch Gespräche mit Vertretern der Ampelkoalition über eine Erweiterung beider Projekte – Polizei und Rettungsdienste – auf die Bundesebene geführt.

Fortgesetzt werden die Bemühungen um eine möglichst flächendeckende Versorgung im Land mit der Ulmer Traumabox, die Laien besser befähigt, in Notfällen einzugreifen und erste Hilfe zu leisten. Erste Kontakte mit dem Baden-Württembergischen Sparkassen- und Giroverband sind geknüpft, um Sparkassenfilialen mit solchen Traumaboxen auszustatten. An Ulmer Schulen werden sie bereits ausgeliefert. Ignatius sagte außerdem, dass die ukrainische Botschaft angefragt habe, ob die Traumastiftung mitwirken könne bei der Versorgung von im Krieg traumatisierten Soldaten. Die Stiftung will sich um dieses Thema kümmern. 

Schatzmeister Ralph Blankenberg sprach von einer zwar soliden, gleichzeitig aber auch fragilen Finanzlage der Traumastiftung. Er machte deutlich, dass die Stiftung – alle Mitwirkenden sind ehrenamtlich tätig – auch in Zukunft auf die finanzielle Unterstützung durch Dritte  und Spenden angewiesen sei.